Die Feuerschutzpolizei Porta 1936 – 1945

Die dunklen Jahre der NS Zeit zogen auch an der Feuerwehr Porta nicht spurlos vorbei.

 

So wurde aus der Freiwilligen Feuerwehr Porta im Jahre 1938 die Feuerschutzpolizei. Einige, insgesamt 12 der damaligen 134 Mitgliedern, wurden verschleppt, als vermisst gemeldet und kehrten nie zurück.

Die Feuerwehr durfte nicht mehr über sich selbst bestimmen und wurde der Polizei unterstellt.

 

Den genaueren Verlauf finden sie hier in chronologischer Reihenfolge 

 

1936 – Die FFW Porta war ab sofort die „Feuerschutzpolizei Porta“ der Feuerwehr Verein blieb in seiner Form bestehen. Die damaligen Fahrzeuge, ein Spritzenfahrzeug und ein Leiterwagen, sollten grün lackiert und mit dem Reichsadler versehen werden. Doch gegen diese Maßnahme wehrte sich der damalige Wehrführer. Als er auch nach mehreren Drohungen, die Umlackierung nicht durchführen ließ, wurde er von seinem Amt entlassen und inhaftiert.

 

1938 – Bei einem Brand in einer Synagoge wurde die Feuerwehr sabotiert um einen Löscherfolg zu vermeiden. Nach einem ausgiebigen Streit zwischen dem Wehrführer und dem Abteilungsführer der SA. Einigten sich die beiden darauf, dass wenigstens umliegende Gebäude vom Feuer geschützt werden dürfen. Insgesamt wurden 12 „jüdische“ Mitglieder verschleppt, sie wurden nie mehr gesehen

 

1939 – Erneut schrumpfte die Anzahl der Mitglieder von 122 auf 68. Wer kriegstauglich war, sprich mindestens 18 Jahre alt und körperlich fit, musste an die Front. Das machte der Wehr schwer zu schaffen. Nach Gesprächen zwischen Wehrführung und Stadtrat wurde beschlossen, das die Mitgliederzahl nicht unter 60 sinken durfte. Da sonst der Feuerschutz nicht mehr vollständig gewährleistet werden konnte.

 

1940 – Bei einem Brand im Keller des Rathauses kam ein Mitglied bei den Löscharbeiten ums Leben.

 

1941 – Die Hitlerjugend wird in die Feuerwehr eingegliedert. Gegen das Abkommen von 1939 zum Mitgliederstand wurde verstoßen. Der Mitgliederstand sank auf 35. Durch die Jungen der HJ stieg er allerdings wieder auf 51.

 

1944 – Am 13. April wurde das Feuerwehrhaus und die darin enthaltenen Fahrzeuge durch Amerikanische Bomber zerstört. Glücklicherweise wurde bei der Bombardierung niemand verletzt oder getötet. Die Feuerwehr kommt provisorisch mit Fahrzeugen aus Nachbarwehren in der Rettungswache unter.

 

1945 – Die Feuerschutzpolizei wird wieder zur Freiwilligen Feuerwehr Porta. Durch die US Regierung werden neue Fahrzeuge beschafft. Unter anderem ein Jeep der US-Army.

 

 

1949 – Wird das neue Feuerwehrhaus in der Königstraße 31 eingeweiht.